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Die UN-Wasserkonferenz in New York: Globale Süßwasser-Ökosysteme im Fokus

Zeitgleich zum Weltwassertag startete in New York die UN-Wasserkonferenz. Der Schuh drückt so sehr, dass erstmals seit 1977 bei einer Konferenz einzig das Thema Wasser auf der Agenda stand. Das Ergebnis ist ein globaler Aktionsplan, zu dem sich nicht nur Regierungen und NGOs bekennen, sondern auch Unternehmen und in den die Wissenschaft ebenfalls mit eingebunden ist. In Zahlen heißt das 10.000 Teilnehmer, 700 Selbstverpflichtungen, 150 UN-Sonderbeauftragte für Wasser, die von teilnehmenden Staaten ernannt werden und 750 Milliarden US-Dollar, die in die weltweiten Wasserschutzprogramme fließen sollen. Einige Länder Afrikas und Südamerikas wollen bis 2030 insgesamt 350 Millionen Hektar Feuchtgebiete und 300.000 Flusskilometer renaturieren. Ein guter Start, aber bei weitem nicht ausreichend! So stellen beispielsweise die zugesagten Finanzmittel nur ein Drittel der eigentlich benötigten Summe dar. UN-Generalsekretär António Guterres drängt nun die Staaten, diese Verpflichtungen auch einzugehen und die Maßnahmen umzusetzen. Lippenbekenntnisse führen nicht zum Ziel und wir müssen den Worten endlich Taten folgen lassen. Zu gravierend sind die schon längst sichtbaren Folgen des Klimawandels, die zu Ernteausfällen führen und somit die Nahrungsmittelversorgung gefährden. Bundesumweltministerin Steffi Lemke bezeichnet die Ergebnisse des Treffens als Meilenstein. Wenn jetzt endlich alle schneller handeln, bedeutet dies die lang ersehnte und überlebensnotwendige Trendwende zum Schutz der weltweiten Wasservorkommen. 

Besonderes Augenmerk liegt auf der Wassernutzung der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion, die vielerorts bereits an seine Grenzen stößt. Aktuelle Meldungen aus Spanien und Italien über Rekordniedrigstände von Oberflächengewässern haben einen offenen Konflikt über Verteilungsprioritäten ausgelöst. Da Deutschland viele landwirtschaftliche Produkte aus Südeuropa importiert, werden wir zukünftig nicht nur Preissteigerungen erfahren, sondern auch Lieferausfälle. 

Aber auch der Zustand der Wasserinfrastruktur spielt zumindest in Europa eine große Rolle. Leitungsverluste im Trinkwassernetz von mehr als 20% in süd- und osteuropäischen Staaten tragen leider auch dazu bei, dass das kostbare Nass nicht da ankommt, wo es eigentlich hin soll. 

Es gibt viel zu tun, fangen wir an! 

Quellen: 

UN-Wasserkonferenz: Kaum konkrete Zusagen zur Bewältigung der Wasserkrise | ZEIT ONLINE 

UN-Wassergipfel endet mit globalem Aktionsplan – ZDFheute 

New York – UNO-Wasserkonferenz beendet – Initiativen zu Rettung von Flüssen und Feuchtgebieten zugesagt | deutschlandfunk.de 

 

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