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Moore als CO2-Speicher und Brennstofflieferant: Erste Forschungsergebnisse

In der Kleinstadt Malchin in Mecklenburg-Vorpommern steht ein in Deutschland einzigartiges Biomasseheizwerk. Hier werden Gräser aus wiedervernässten Niedermooren zur Energieerzeugung genutzt. Im Rahmen des Projektes BonaMoor wurde an der Produktion der Biomasse, der Verbrennungstechnik, der Emissionswerte und der ökonomischen Bewertung geforscht. 

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Auf den vernässten Flächen wachsen nun Süß- und Sauergräser, die in einem 800 kW Biomassekessel verbrannt werden und für Wärme in knapp 500 Haushalten, Bürogebäuden und zwei Schulen sorgen. Nasswiesengräser als Rohstoffquelle für die Energieversorgung: eine weitere mögliche Alternative bei der Nutzung von regenerativen Energien? 

Für die Landwirte ist jedenfalls bei der Bewirtschaftung von Mooren Umdenken angesagt. So bestimmen die mittleren Wasserstände die Qualität des Ertrags genauso, wie der möglichst späte Erntezeitpunkt. Die Ernte wiederum kann nur unter ganz bestimmten Wetter- und Bodenverhältnissen stattfinden, manchmal sind einige Flächen auch gar nicht befahrbar. Falls die Ernte ausfällt, greift der Heizwerkbetreiber auf Stroh oder Hackschnitzel zurück, auch dieses Szenario wurde in der Studie berücksichtigt. 

Die Klimaschutzeffekte der Nasswiesen-Biomasse sind besonders groß, vor allem gegenüber Öl und Gas, aber auch von Holz und Stroh. Grund ist die zusätzliche Wiedervernässung der Moorböden und die damit einhergehende Reduzierung von hohen CO2-Emissionen aus den trockenen Mooren.  

Ökonomisch sinnvoll läuft die Anlage unter Volllast, d.h. bei 4000 Stunden pro Jahr bei einem vorhandenen Nahwärmenetz. 

Das Forschungsprojekt BonaMoor wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert. https://www.moorwissen.de/bonamoor.html

Projektträger war die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR). Unter folgendem Link können Sie die Abschlussberichte einsehen: https://www.fnr.de/projektfoerderung/projektdatenbank-der-fnr/
Förderkennzeichen 22400518 und 22404418 

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