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EU-Berichte zum Zustand deutscher Oberflächengewässer

Die Europäische Kommission hat am 4. Februar 2025 die neuesten Berichte über den Zustand der Gewässer in der Europäischen Union veröffentlicht. Jessika Roswall, die EU-Kommissarin für Umwelt, Wasserversorgung und eine wettbewerbsfähige Kreislaufwirtschaft, sagt dazu:

„Da mehr als drei Viertel der Europäerinnen und Europäer Maßnahmen der EU zur Bewältigung von Wasserproblemen unterstützen, haben wir ein klares Mandat zum Handeln. In diesem Jahr werde ich eine umfassende Wasserresilienzstrategie vorlegen, um diese Herausforderungen in integrierter Weise anzugehen und Nachhaltigkeit, Sicherheit und Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.“

Laut den neu veröffentlichten Berichten weisen die Oberflächengewässerkörper in Deutschland weiterhin einen schlechten ökologischen und chemischen Zustand auf. Dies resultiere zum einen aus dem sehr hohen Maß an menschlichen Eingriffen in die Gewässer in Deutschland, aber auch aus einer falschen Prioritätensetzung. So tue sich nach den Berichten Deutschland immer noch schwer, trotz der Bewirtschaftungspläne für Flusseinzugsgebiete, die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen. Gelobt wurde die Entwicklung der nationalen Wasserstrategien, welche die Bewirtschaftungspläne um wichtige zusätzliche Maßnahmen ergänze. Dennoch werde empfohlen die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie noch ehrgeiziger zu verfolgen. Laut den Berichten sollen Ausnahmen von den Zielen der Wasserrahmenrichtlinie besser begründet und die Verschmutzung der Oberflächengewässer angegangen werden. Ebenso brauche es in Deutschland mehr Investitionen in die Wiederherstellung von Gewässern, naturbasierte Lösungen und faire Wasserpreise. Außerdem solle die Verwaltungskoordination, die internationalen Zusammenarbeit und der Datenzugang verbessert werden. Den Berichten nach müssen Klimawandel und Hochwasserrisiken besser integriert werden, durch klare Zeitpläne und Kosten-Nutzen-Analysen.

Die Berichte gelangen zum Fazit, dass Deutschland sich auf Investitionen in die Vorbeugung, Gewässersanierung und naturbasierte Lösungen konzentrieren und die Koordination zwischen den verschiedenen Verwaltungsebenen verstärken müsse, um seine Umweltziele zu erreichen.

Quellen:

Bericht der Kommission an den Rat und das Europäische Parlament über die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (2000/60/EG) und der Hochwasserrichtlinie (2007/60/EG)

Berichte zu Gewässerschutz und Hochwasserrisikomanagement in der EU: deutsche Oberflächengewässer in keinem guten Zustand – Europäische Kommission

Autor: Felix Mühlmann

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