In den nächsten 20 Jahren muss die kommunale Wasserwirtschaft in Deutschland 800 Milliarden Euro investieren, um die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in der gewohnten Qualität und Sicherheit am Laufen zu halten. Das zeigt eine Studie von Becker Büttner Held Rechtsanwälte Steuerberater Unternehmensberater PartGmbB im Auftrag des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU), die am 11.03.2025 veröffentlicht wurde. Karsten Specht, der Vizepräsident des VKU, sagt dazu:
„Wer über ein Sondervermögen für Investitionen in öffentliche Infrastrukturen spricht, der muss dabei auch Wasser und Abwasser berücksichtigen. Das prognostizierte Investitionsvolumen von 800 Milliarden Euro wird nicht allein durch die Kunden zu stemmen sein.“
Bereits heute investiert die Branche jährlich 10 Milliarden Euro in die Netz- und Anlagenerhaltung und in die Anpassung an den Klimawandel. Um die zukünftigen Herausforderungen zu meistern seien jedoch die Investitionen auf durchschnittlich 40 Milliarden Euro pro Jahr zu steigern. Bis zum Jahr 2045 ergebe sich daraus eine Gesamtsumme von 800 Milliarden Euro. Davon entfallen etwa 65 Prozent auf die Abwasserentsorgung und 35 Prozent auf die Trinkwasserversorgung. Laut der Studie komme die Wasserwirtschaft jetzt in einen zweiten Investitionszyklus.
Als Gründe für den steigenden Investitionsbedarf wird Verschiedenes angeführt. Zum einen komme die Infrastruktur nun häufig an das Ende ihrer Nutzungsdauer. Gleichzeitig müsse die bestehende Infrastruktur aber auch an die Herausforderungen des Klimawandels angepasst werden. Das sei insbesondere die Anpassung an länger anhaltende Trockenphasen und häufige Starkregenereignisse. Die Studie schätzt die zusätzlichen Investitionskosten allein für die beschleunigten Anpassungen an den Klimawandel auf 10 bis 15 Prozent der Gesamtsumme von 800 Milliarden Euro.
Autor: Felix Mühlmann
Quellen:
Pressemitteilung vom Verband kommunaler Unternehmen e.V.
Studie – Investitionsbedarf in der (Ab-)Wasserwirtschaft