Obwohl Deutschland als wasserreiches Land gilt, kommt es in einigen Regionen immer wieder zu Engpässen bei der Wasserverfügbarkeit. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Hälfte aller Landkreise und kreisfreien Städte von Grundwasserstress betroffen ist.
„Grundwasserstress ist ein Phänomen, das selbst in einem wasserreichen Land wie Deutschland in vielen Regionen vorhanden ist,“ sagt Robert Lütkemeier, Erstautor der Studie und Leiter des Forschungsfelds Wasser und Landnutzung am ISOE (Institut für sozial-ökologische Forschung).
Die Gründe für den Grundwasserstress sind regional sehr unterschiedlich. Da die lokale Verfügbarkeit von Grundwasser elementar für die Trinkwasserversorgung, die Landwirtschaft und auch für die Industrie ist, braucht es dringend Lösungen. Denn der Grundwasserstress birgt Konflikte um die Ressourcennutzung.
Um Lösungen auf den Weg zu bringen, empfehlen die Studienautoren unter anderem, den Blick für die Ursachenforschung zu erweitern. So sei häufig nicht der lokale Wasserbedarf das Problem, sondern zum Beispiel die Wassertransfers über Fernleitungen in andere Regionen.
Möglich seien außerdem Priorisierungen bei der Grundwassernutzung oder die Förderung der Verwendung von Brauchwasser als Lösungsansätze. Ebenso könnte laut der Studie auch der Wasserrückhalt gesteigert und Entnahmeentgelte angepasst werden. Für eine nachhaltige Grundwasserbewirtschaftung empfehle es sich auch, die Erforschung der Grundwasserfauna zu verbessern.
Und hier finden Sie die Stellungnahme des DVGW:
DVGW e.V.: 2025-06-24 – BUND-Studie Grundwasserstress