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Bayern: Vernetzung der bestehenden Fernwassersysteme mit neuer Wasserspange  

Die öffentliche Trinkwasserversorgung muss sicher bleiben, betonte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber kürzlich in Nürnberg bei der Vorstellung der Zwischenergebnisse eines Konzepts für eine neue Wasserinfrastruktur in Bayern.  

Das Thema Wassersicherheit hat in Bayern oberste Priorität. Bayern ist Wasserland.(…) Auch in Zukunft soll in Bayern jederzeit und überall das Lebensmittel Nummer 1 in bester Qualität und in ausreichender Menge aus dem Wasserhahn fließen“, so Glauber.  

Dementsprechend soll die öffentliche Wasserversorgung weiter gestärkt werden. Bisher basiert sie in Bayern auf dem Zusammenspiel von lokalen, ortsnahen Versorgern sowie regionalen Verbünden und der Fernwasserversorgung. Gemeinsam mit den Fernwasserversorgern wurde die Idee einer erweiterten Fernwasserstruktur entwickelt. Die bestehenden Fernwassersysteme sollen mit einer neuen Wasserspange verbunden werden, so dass die derzeitigen Inseln vernetzt werden – idealerweise über die Landesgrenze hinaus.  

Eine überregionale Wasserspange könnte beispielsweise am Bodensee oder im Lechmündungsgebiet beginnen und über die fränkischen Regierungsbezirke bis nach Niederbayern führen. Dabei könnten die beiden bestehenden Trinkwassertalsperren Mauthaus (Oberfranken) und Frauenau (Niederbayern) miteinander verbunden und neue Trinkwasserreserven erschlossen werden. Mit mehreren hundert Kilometern neuer Fernleitungen in Bayern soll die ortsnahe öffentliche Wasserversorgung damit deutlich unterstützt und im Bedarfsfall entlastet werden. 

Die Idee des Projekts der Wasserspange ist nach Aussagen von Prof. Jörg Drewes eine prüfenswerte Option, aber nicht die Lösung aller Probleme. Ein Projekt dieser Größenordnung benötige einen langjährigen Planungshorizont – und diesen mit den Veränderungen durch den Klimawandel in Einklang zu bringen, sei eine Herausforderung. So stammen laut Drewes 60 Prozent der Abflüsse aus dem Rhein aus den Alpen und es sei noch nicht klar, wie sich die rasante Gletscherschmelze in 20 bis 30 Jahren auf den Bodensee auswirken wird.  

 

Beate Kramer und Marica Goncalves 

 

Quellen: www.euwid.de ; www.bayern.de ; Fernwasserleitungen vom Bodensee bis Niederbayern: Zeitung für kommunale Wirtschaft (zfk.de) ; Wasserversorgung: Was bringen Wassercent und Wasserspange? | BR24 

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